75 Jahre VW Bulli: Das sind die ältesten Bullis der Welt
Volkswagen Nutzfahrzeuge feiert dieses Jahr auf dem Maikäfertreffen in Hannover ein echtes Urgestein: 75 Jahre Bulli! Am 8. März 1950 rollte der erste T1 in Wolfsburg vom Band – der Beginn einer Erfolgsgeschichte, und die Erfindung des.Segment der Transporter. Ab 1956 liefen die Bullis dann in Hannover vom Band. Über 12,5 Millionen Stück wurden seitdem gebaut.
Zur Feier des Tages packt Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer ein echtes Schmankerl aus: die drei ältesten bekannten VW Busse der Welt, aus den allerersten Produktionsmonaten (wegen ihrer riesigen Heckklappen auch liebevoll „Barndoor“ genannt) sind zum ersten Mal überhaupt gemeinsam auf einer Show zu sehen. Eine Weltpremiere, die für große Freude bei Bulli-Nostalgikern sorgen dürfte.
Das Maikäfertreffen in Hannover ist für Käfer- und Bulli-Fans sowas wie der Startschuss in die neue Saison – und für viele ein Pflichttermin, der im Kalender dicker eingekreist ist als Weihnachten. Wer auf luftgekühlte Legenden steht, findet hier die beste Gelegenheit, die bunte Vielfalt dieser Kult-VWs live zu erleben.
Und weil Benzingespräche genauso wichtig sind wie blankpoliertes Blech, freut sich das Team von VWN Oldtimer auf den Austausch mit den Fans. Wer mehr sehen will: VWN Oldtimer, Volkswagen Classic und Volkswagen Classic Parts haben ihre Stände wie immer Tür an Tür aufgebaut – beste Voraussetzungen für jede Menge Bulli-Talk.
Hier sind die drei Fahrzeuge in chronologischer Reihenfolge:

Foto: Volkwagen Nutzfahrzeuge
Bulli #1 – Fahrgestellendnummer 10:
Der VW-Lieferwagen Typ 29 wurde als zehntes „Serienfahrzeug“ der am 8. März 1950 anlaufenden Serie produziert. Optisch unterschied sich die Version vom Prototyp zum Beispiel durch die nun waagerecht verlaufenden Lüftungsschlitze im Heckbereich und den in den Motorrraum verlegten Tankeinfüllstutzen.
Es gab damals noch keine Vorserien und so wurden die ersten Fahrzeuge für die interne Nutzung verwendet. Dieses Exemplar war bis 1964 im Werkseinsatz und wurde während dieser Zeit auch aus Sicht der Nutzer optimiert. Was heute noch an der – damals nicht erhältlichen – Heckscheibe zu erkennen ist. Der Bulli blieb nach seiner aktiven Zeit im Werk als Zeitdokument im Unternehmen und zog 1985 in das AutoMuseum an der Dieselstraße in Wolfsburg, wo das Fahrzeug bis heute ausgestellt ist.

Foto: Volkwagen Nutzfahrzeuge
Bulli #2 – Fahrgestellendnummer 1502:
Am 11. Juli 1950 lief dieser Transporter vom Band. Schon in den ersten Jahren erlitt das Fahrzeug in seinem Einsatz einen massiven Unfallschaden und wurde damals „zeitgenössisch“ mit den zu dem Zeitpunkt erhältlichen Teilen wieder instandgesetzt. Dabei ging es scheinbar nicht um eine hundertprozentige Reproduktion des Auslieferungszustandes des Modells von 1950 sondern darum, dass Fahrzeug möglichst bald wieder auf die Straße zu bekommen. Denn es war ja ein Nutzfahrzeug, welches möglichst schnell wieder seinen Dienst verrichten sollte.
Nach einer langen nicht dokumentierten Laufbahn bekam der auffällige Bulli zur Expo 2000 in Hannover eine aufwändige Restaurierung die dem Zeitgeist der 2000er entsprach. Somit wurde Wert auf eine saubere handwerkliche Arbeit gelegt aber es stand nicht im Vordergrund den Zustand von 1950 exakt wieder herzustellen. Aus Zeitgründen wurden bei der Restaurierung nicht alle Reparaturspuren die sich seit 1950 angesammelt hatten, beseitigt.
Original nachgebildet wurde aber die frühe Sinalco-Lackierung und Beschriftung in Zusammenarbeit mit dem Limonadenhersteller und so leuchtet weiterhin dieses historische Werbedokument auf dem Bulli.
Das Fahrzeug befindet sich in der Sammlung des Zeithaus der Autostadt und wird dort immer wieder ausgestellt.

Foto: Volkwagen Nutzfahrzeuge
Bulli #3 – Fahrgestellendnummer 1880:
Produziert am 5. August 1950 und anschließend ausgeliefert nach Hildesheim, um dort im gewerblichen Dienst seinem Bestimmungszweck, Waren von A nach B zu bringen, nachzukommen.
Nach diesem Einsatz verschwindet der VW-Bus fast zwanzig Jahre in privaten Sammlungen, bevor er erst Anfang der 90er Jahre durch einen Bulli-Liebhaber aus Dänemark wieder in den Verkehr gebracht wird. In Anlehnung an den ersten T1 der je nach Dänemark ausgeliefert wurde tauft er sein Schmuckstück „Sofie“. Denn dieser hieß ebenfalls so.
Seit 2014 ist der taubenblaue Kastenwagen in der Sammlung von Volkswagen Nutzfahrzeuge Oldtimer. Sie ist zwar die Jüngste im Trio, aber der älteste bekannte VW Bus mit Straßenzulassung. Und so fährt sie heute noch immer mal wieder durch die Gegend — und sorgt für jene Freude auf den Straßen, die eine wachsende Zahl von Menschen beim Anblick der meisten modernen Fahrzeuge einfach nicht mehr empfinden.