Mansory Elongation: Endzeit-Luxus
Der Tesla Cybertruck war nie ein Auto für sensible Gemüter. Er sieht aus, als hätte jemand einen Panzerschrank in den Windkanal gestellt. Ein Design, das so kompromisslos ist, dass selbst brutalistische Architektur dagegen wirkt wie ein verschnörkeltes Jugendstil-Gebäude. Und doch war Mansory der Meinung: „Das Ding braucht mehr.“
Mansory ist nicht bekannt für Zurückhaltung. Sie nehmen Autos, die bereits über jeden Zweifel erhaben sind, und geben ihnen den Feinschliff, den sich nur Leute wünschen, die ihre Autos eher als Kunstinstallation denn als Fortbewegungsmittel betrachten. Und so wurde aus dem Cybertruck der Mansory Elongation, ein Produkt aus der Kategorie „Endzeit-Luxus“, eine Schöpfung, die irgendwo zwischen postapokalyptischem Kampffahrzeug und Designer-Handtasche für den Ultrareichen oszilliert.

Foto: Mansory
Der deutsche Veredler dem Tesla eine Komplettkur verpasst. Das bedeutet: Carbon, Carbon und – richtig – noch mehr Carbon. Kotflügel, Front- und Heckstoßfänger und zwei Heckflügel – alles aus edlem, strukturiertem Karbon. Und dazu eine völlig neu gestaltete Front. Sieht ein wenig so aus, als hätte jemand versucht, den Stealth-Bomber unter den Pick-ups zu bauen — um dann festzustellen, dass ein bisschen Rennsport-Flair auch nicht schaden kann.

Foto: Mansory
Aber das Beste sind die Räder. 26 Zoll. Kein Tippfehler, kein Scherz. Sechsundzwanzig Zoll. Das sind Dimensionen, die normalerweise in der Lkw-Abteilung angesiedelt sind. Damit das ganze Spektakel auch fahrbar bleibt, montiert Mansory dazu passend 315/40 R26-Hochleistungsreifen. Falls der Elongation jemals einen Bordstein trifft, hat vermutlich nicht das Rad, sondern der Bordstein ein Problem. Die Felgen, Typ FD.15, sind geschmiedet, um das Gewicht wenigstens etwas im Rahmen zu halten. Technisch beeindruckend, aber trotzdem irgendwie surreal.

Foto: Mansory
Und dann der Innenraum. Tesla hatte da ja diese Idee, dass weniger mehr ist. Ein Bildschirm, ein Lenkrad, ein bisschen Armaturenbrett, fertig. Mansory hat sich gedacht: „Was, wenn wir überall Leder, Alcantara und Carbon verteilen?“ Das Ergebnis sieht aus, als hätte jemand versucht, ein Raumschiff mit einem Hotelzimmer zu kreuzen. Das Lenkrad hat jetzt eine Form, die entfernt an einen Kampfjet erinnert, und überall prangen Mansory-Logos – falls man mal vergessen sollte, dass man nicht in einem ganz normalen Tesla sitzt.

Foto: Mansory
Doch das spielt alles keine Rolle, denn Mansory gestaltet Autos für Menschen, die ein Gesamtkunstwerk fahren und an jeder roten Ampel eine Pressekonferenz abhalten möchten. Und in dieser Disziplin hat Mansory mit chirurgischer Präzision abgeliefert.