Supercars: Auf dem Weg in eine neue Ära
Supercar-Marken stehen vor der Herausforderung, ihre leistungsstarken Modelle an die strenger werdenden globalen Emissionsvorschriften anzupassen. Marken wie Aston Martin, Maserati und Porsche suchen nach innovativen Wegen, um die Balance zwischen Leistung und Umweltverträglichkeit zu finden. Wer bietet bereits reine EVs an und wer arbeitet noch daran? Hier ist eine Übersicht.
Aston Martin: Durch eine Partnerschaft mit Lucid Motors wird das Unternehmen Ende 2025 sein erstes elektrifiziertes Modell auf den Markt bringen. Dieses Fahrzeug wird von den gleichen Elektromotoren und Batterien angetrieben, die auch im Lucid Air zum Einsatz kommen, welcher mit über 1.200 PS und einer Beschleunigung von 0 auf 100 in unter 2 Sekunden beeindruckt. Vor dem ersten EV wird Aston Martin mit der Auslieferung seines ersten Plug-In Hybrides, dem Valhalla beginnen. Es gibt bisher noch keine Bilder oder spezifischen Details zum Design des kommenden Elektrofahrzeugs,
Maserati hingegen verabschiedet sich von seinen V-8-Motoren und beginnt mit der Elektrifizierung seiner Fahrzeugpalette. Das erste Elektroauto, das im Zeichen des Dreizacks vorgestellt wurde, ist der GT Folgore.
Ferrari arbeitet an der Entwicklung seines ersten emissionsfreien Modells, das 2025 vorgestellt werden soll. Der amtierende CEO von Ferrari, John Elkann, hat angekündigt, dass dieses Elektroauto “alles sein wird, was man sich von den Ingenieuren und Designern in Maranello erträumen kann”. Ferrari plant außerdem sein Angebot an Plug-In Hybriden über dden aktuellen SF90 Stradale hinaus zu erweitern.
Porsche setzt ebenfalls auf Elektrifizierung und plant, bis 2030 80 Prozent seiner Verkäufe emissionsfrei zu gestalten. Das Unternehmen hat bereits mehrere Elektrofahrzeuge auf den Markt gebracht, darunter den Taycan. Angespornt durch die Nachfrage nach dem elektrischen Taycan, arbeitet Porsche daran, Elektromotoren zu entwickeln, die mit den legendären Flat-Six-Motoren in puncto Fahrspaß und Leistung mithalten können. Zudem investiert das Unternehmen in die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe, um den Verbrennungsmotor in einer emissionsfreien Welt am Leben zu erhalten. Das Unternehmen hat eine Pilotanlage in Chile errichtet, die eFuels herstellt – synthetische, nahezu CO2 neutrale Kraftstoffe. Diese Anlage nutzt Windenergie, um synthetischen Kraftstoff herzustllen. Porsche plant, diese eFuels zunächst in seinen Motorsportaktivitäten zu verwenden. Das Ziel ist es, eFuels als eine grüne Ergänzung zu Elektrofahrzeugen zu entwickeln.
Im Volkswagen-Konzern verfolgen auch Bentley und Lamborghini unterschiedliche Strategien zur Elektrifizierung. Lamborghini hat kürzlich sein erstes vollelektrisches Conceptcar vorgestellt, den Lanzador. Dieses Fahrzeug ist ein viersitziger GT mit einer erhöhten Fahrposition und verfügt über einen E-Motor an jeder Achse, was eine Leistung von mehr als einem Megawatt ermöglicht. Der Lanzador kombiniert Elemente des Urus und des neuen Plug-In Hybriden Revuelto. Lamborghini hat angedeutet, dass der Lanzador möglicherweise bis 2028 auf den Straßen erscheinen könnte. Bentley dagegen, plant sein erstes reines Elektrofahrzeug zwei Jahre früher auf den Markt zu bringen. Auch hier exisitieren bisher keine genauen Angaben zu Bentyles erstem EV.
McLaren setzt auf eine Übergangsstrategie mit Hybridtechnologie und plant, bis 2026 vollständig elektrifiziert zu sein. Das Unternehmen entwickelt ein leichtes Hybridsystem, das in einem neuen Ultimate Series-Modell debütieren soll. Dieses System ist etwa 70 Prozent leichter als die aktuelle Generation und beinhaltet einen hauseigen entwickelten V-8-Motor. McLaren ist der Ansicht, dass die EV-Technologie noch nicht ausgereift ist und sieht sie als eine Lösung, aber nicht als die endgültige Lösung an.
Rolls-Royce geht einen Schritt weiter und verpflichtet sich, bis 2030 vollständig elektrisch zu werden. Als Tochterunternehmen der BMW Group ist Rolls-Royce ist Rolls Royce zwar kein Hersteller von Supercars, aber die erste Ultraluxusmarke, die ein Elektrofahrzeug (Spectre) auf den Markt bringt, und damit Maßstäbe in der Branche setzt. Der Spectre, ein Zweitürer Coupé, das auf der gleichen modularen “Architecture of Luxury” Aluminium Plattform steht, die auch Phantom, Cullinan und Ghost unterstützt, hat die letzten Tests hinter sich und kommt Ende 2023 auf den Markt.
Der kalifornische Elektroautohersteller Lucid Motors hat ebenfalls große Pläne. Im Oktober soll die exotischste Version des Air Sedan, der Sapphire, auf den Markt kommen. Mit drei Motoren, 1.234 PS und einem Preis von $250.575 wird dieses Modell voraussichtlich in beeindruckenden 1,89 Sekunden von 0 auf 60 mph beschleunigen.
Lotus hat eine bedeutende Veränderung in Richtung Elektrifizierung vorgenommen und zwei neue Elektrofahrzeuge in sein Lineup aufgenommen: einen SUV namens “Eletre” und eine sportliche Limousine namens “Emeya”. Der “Evija” ist ein Hypercar und wurde als das erste vollelektrische Fahrzeug von Lotus vorgestellt. Es eines der leistungsstärksten Elektrofahrzeuge der Welt mit einer Leistung von 2.000 PS und einem Drehmoment von1.700 Nm.
Diese Entwicklungen zeigen, dass die Supercar-Industrie an der Schwelle zu einer neuen Ära steht. Die Hersteller sind bestrebt, ihre Tradition der Exzellenz fortzusetzen, während sie gleichzeitig innovative Technologien einführen, um den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Es bleibt spannend zu beobachten, wie diese Luxusmarken die Zukunft der Mobilität gestalten werden.