H-Kennzeichen 2026: Die neuen Klassiker
1996 wirkt aus heutiger Sicht noch erstaunlich nah. CD-Wechsler galten als Hightech, Airbags als Verkaufsargument, Traktionskontrolle als mutiger Fortschritt. 2026 rückt dieses Jahr in den Bereich der Automobilgeschichte vor. Fahrzeuge mit Erstzulassung 1996 überschreiten dann die 30-Jahre-Marke – und wechseln vom Gebrauchtwagen in den Oldtimerstatus.
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Die Fahrzeuge, die damals auf den Markt kamen, sind weder klassisch alt noch modern im heutigen Sinn. Es sind Produkte einer Übergangsphase. Analoge Konzepte trafen erstmals auf Elektronik, Marken standen vor strategischen Neuausrichtungen, und einige Modelle entschieden über das wirtschaftliche Überleben ihrer Hersteller.
Welche Autos waren stilbildend, welche technisch relevant, welche selten genug, um dauerhaft Bestand zu haben? Hier ist eine Auswahl, die das Baujahr 1996 mit Blick auf historische Bedeutung, Marktposition und langfristige Relevanz einordnet.

Ferrari 550 -Maranello/Foto: RM Sothebys
Ferrari 550 Maranello
Der 550 Maranello markiert Ferraris bewusste Rückkehr zur klassischen GT-Architektur: Frontmotor, V12, Handschaltung. Keine Spielereien, keine Elektronik-Dominanz, sondern mechanische Klarheit. Genau diese Kombination macht ihn heute sammlerisch so begehrt. Frühe, manuelle Exemplare mit EZ 1996 sind bereits im Blue-Chip-Segment angekommen und gelten als langfristig gesetzt.

Diablo Production Line/Foto: Lamborghini
Lamborghini Diablo SV
Der Diablo SV ist der Inbegriff des 90er-Supercars: kantig, laut, kompromisslos heckgetrieben. Für Sammler entscheidend ist nicht die Modellbezeichnung, sondern das Zulassungsdatum. Obwohl 1995 vorgestellt tragen Nur wenige SV tragen tatsächlich eine Erstzulassung von 1996. Diese Fahrzeuge sind extrem rar, entsprechend teuer und im internationalen Sammlermarkt verankert.

1996 – 2003 DB7 Volante
Aston Martin DB7 Volante
Mit dem DB7 gelang Aston Martin Mitte der 90er der Neustart. Der Volante von 1996 verbindet klassische Proportionen mit moderner Technik und spricht vor allem anglo-amerikanische Sammler an. Er ist weniger radikal als ein Ferrari oder Lamborghini, dafür stilistisch zeitlos und historisch sauber positioniert. Ein typischer Kandidat für stabile, langfristige Wertentwicklung.

Lotus Elise S1/ Foto: Lotus
Lotus Elise S1
Die Elise S1 ist kein Statussymbol, sondern ein fahrdynamisches Manifest. Rund 700 Kilogramm, kaum Komfort, maximale Rückmeldung. Genau das macht sie heute so attraktiv. Originale, frühe Fahrzeuge ohne Umbauten sind deutlich seltener als ihr Ruf vermuten lässt. Für Sammler zählt hier nicht Leistung, sondern Konzeptreinheit.

1996 – 2003 DB7 Volante/Foto: Aston Martin
Mitsubishi Lancer Evolution IV
Der Evo IV ist der Übergang vom rohen Rallye-Werkzeug zum hochentwickelten Allrad-Sportgerät. Als Homologationsmodell trägt er Motorsport-DNA, die heute vor allem bei JDM-Sammlern stark nachgefragt ist. Fahrzeuge mit europäischer Erstzulassung von 1996 sind extrem rar und entsprechend begehrt.

Porsche Boxter S 986/Foto: Porsche AG
Porsche Boxster 986
Der erste Boxster ist weniger wegen seiner Performance interessant, sondern wegen seiner Bedeutung. Er sicherte Porsches Überleben. Für Sammler relevant sind frühe, unveränderte Fahrzeuge mit kleiner Motorisierung und Handschaltung. Der Markt trennt hier zunehmend zwischen beliebigem Gebrauchtwagen und historisch relevantem Erstlingswerk.

Mercedes-Benz SL 60 AMG der Baureihe R 129/ Foto: Mercedes-Benz
Mercedes-Benz SL 60 AMG
Mercedes-Benz SL 60 AMG der Baureihe R 129. Der Typ ist die erste AMG-Variante, die aus der direkten Zusammenarbeit von Mercedes-Benz und AMG hervorgeht (Foto aus dem Jahr 1994). Der handgefertigte 6,0-Liter-V8, die geringe Stückzahl und die AMG-Phase vor der vollständigen Integration machen ihn für Sammler interessant. Entscheidend ist auch hier die Erstzulassung: Nur wenige Fahrzeuge erfüllen die 1996-Vorgabe.

BMW 750i E38/Foto: BMW
BMW 750i E38
Der E38 gilt als gestalterischer Höhepunkt der 7er-Reihe. Der V12 verleiht ihm zusätzliches Prestige, aber auch Komplexität. Sammler schätzen gut dokumentierte, originale Fahrzeuge, während der Massenmarkt eher zurückhaltend bleibt. Kein Spekulationsobjekt, sondern ein Klassiker mit Fangemeinde.

Jaguar XK8 X100/Foto: RM Sotheby´s
Jaguar XK8
Der XK8 leitete Jaguars V8-Ära ein und brachte die Marke gestalterisch zurück auf die große Bühne. Punktet mit Design und Komfort. Technisch gepflegte, frühe Fahrzeuge sind gefragt, bleiben preislich jedoch moderat – eher Liebhaber- als Investmentobjekt.












