Porsche 911 GT3 90 F. A. Porsche
Ferdinand Alexander Porsche hätte in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag gefeiert. Porsche markiert den Anlass nicht mit einer Ausstellung oder einer limitierten Druckgrafik, sondern mit einem Sondermodell, das die Designgeschichte des Hauses direkt in ein aktuelles Serienfahrzeug legt. Der 911 GT3 90 F. A. Porsche basiert technisch auf dem GT3 mit Touring-Paket, bleibt also ein vollwertiger Saugmotor-GT3, überführt aber zahlreiche Details aus dem persönlichen Umfeld des Designers in die Gegenwart.
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Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit Mark Porsche, der eine Reihe von Vorlieben seines Vaters präzise benannte. Die auffälligste Umsetzung ist der Lackton F. A. Grünmetallic, der an das Oakgrünmetallic seines privaten 911 der 1980er-Jahre angelehnt wurde. Gleichzeitig führt Porsche mit diesem Modell ein neues Erkennungsmerkmal für das Programm „Farbe nach Wahl“ ein: ein Label an der A-Säule, das künftig alle Fahrzeuge dieser Individualisierung tragen werden und hier erstmals erscheint. Die schwarzseidenglanz gehaltenen Sport-Classic-Räder greifen historische Anleihen auf, das Wappen von 1963 auf den Radnaben sowie die vergoldete Plakette am Heckgitter sind klare Verweise auf die Herkunft, bleiben aber technisch nüchtern eingebettet.

911 GT3 90 F. A. Porsche, 2025, Porsche AG
Der Antriebsstrang bleibt unverändert. Der frei saugende 4,0-Liter-Boxer leistet 375 kW (510 PS) und liefert 450 Nm. Das Touring-Paket verzichtet weiterhin auf einen festen Heckflügel. Damit bewegt sich das Jubiläumsmodell im selben funktionalen Rahmen wie das Serienpendant, ergänzt lediglich um gestalterische Marker. Für ein Fahrzeug, das eine Person ehrt, deren Grundsatz lautete, dass die Form aus der Funktion entsteht, ist diese Zurückhaltung wohl folgerichtig.

911 GT3 90 F. A. Porsche
Im Innenraum entfaltet sich der eigentliche Charakter der Edition. Das Clubleder in Trüffelbraun legt die farbliche Basis. Kalkbeige Nähte strukturieren Flächen, ohne visuelle Lautstärke zu erzeugen. Entscheidender ist der Stoff F. A. Grid-Weave, der auf Sitzmittelbahnen, im Handschuhfach und an der Wendematte des Kofferraums erscheint. Das Muster folgt einem mehrfarbigen Gewebe, das sich an den Jacketts orientiert, die F. A. Porsche über Jahre bevorzugte. Dieser Bezug ist sachlicher, als er klingt, denn viele seiner Objekte – von Uhren bis Pfeifen – entstanden aus genau jener Mischung aus Alltagserfahrung und formaler Distanz, die sein Werk definierte. Die Sport-Chrono-Uhr im Armaturenträger orientiert sich am persönlichen Einzelstück des Designers, und der Schalthebel erhält eine Kugel aus offenporigem Nussbaum-Schichtholz. Beide Elemente zeigen, wie Porsche hier nicht versucht, Emotionen zu erzeugen, sondern konkrete Gegenstände aus seinem Umfeld in das Fahrzeug überführt. Die zusätzliche Plakette mit Unterschrift, Silhouette und Limitierung ordnet die Edition sauber ein, ohne den technischen Charakter des Cockpits zu überdecken.

911 GT3 90 F. A. Porsche, 2025, Porsche AG
Zur Edition gehört ein Chronograph 1, der in einer angepassten Version geliefert wird. Parallel erscheint eine Neuauflage des Schlittenmodells Porsche Junior aus den 1960er-Jahren. Die Konstruktion besteht aus Carbon mit einem Kern aus Kevlar und folgt damit einem heutigen Werkstoffstandard. Die Lackierung in F. A. Grünmetallic führt die Linie des Sondermodells fort. Das Sitzpolster übernimmt den Grid-Weave-Stoff. Die Limitierung auf 90 Stück ordnet auch dieses Objekt in den Jubiläumskontext ein.

911 GT3 90 F. A. Porsche, 2025, Porsche AG
Ferdinand Alexander Porsche gilt als einer der prägenden Gestalter der Marke. Seine Arbeiten entstanden aus einer funktionalen Haltung, die bewusst auf modische Strömungen verzichtete. Das Jubiläumsmodell ist ein Transfer konkreter Elemente aus seinem archivarischen und familiären Umfeld in ein aktuelles Produkt.
Fotos: Porsche
























