Ferrari 296 Speciale
Der Ferrari 296 Speciale wurde mit dem Ziel entwickelt, das fahrdynamische Potenzial des 296 GTB weiter auszureizen. Statt kosmetischer Änderungen steht ein tiefgreifender technischer Umbau im Vordergrund: weniger Gewicht, schärfere Aerodynamik, ein direkteres Ansprechverhalten und eine deutlich präzisere Rückmeldung an Lenkung, Bremse und Fahrwerk. Die Summe dieser Maßnahmen verändert das Verhalten des Fahrzeugs spürbar – insbesondere bei hoher Querbeschleunigung, Lastwechseln und auf anspruchsvollen Streckenprofilen. Der 296 Speciale ist nicht weicher oder schneller – er ist fokussierter.

Exterieur
Der Ferrari 296 Speciale basiert formal auf dem 296 GTB, unterscheidet sich jedoch durch gezielte aerodynamische und funktionale Modifikationen. Die Front ist durch ein aktives Aero-Element geprägt, das je nach Fahrsituation den Abtrieb anpasst. Breitere Lufteinlässe, neue Auslasskanäle und ein integrierter Diffusor am Heck verbessern Strömung und Kühlung.
Der einfahrbare Heckspoiler liefert bei Bedarf bis zu 315 Kilogramm Abtrieb bei 250 km/h. Optisch bleibt der 296 Speciale kompakt und gedrungen, mit funktionalen Änderungen statt dekorativer Eingriffe.
Aerodynamik
Das aktive Aero-System nutzt eine adaptive Front- und Heckgeometrie, um zwischen minimalem Luftwiderstand und maximalem Abtrieb umzuschalten. Zusätzlich wird die Bremsenkühlung unabhängig vom aerodynamischen Modus gesteuert, um konstante Performance sicherzustellen.
Durch das Zusammenspiel der einzelnen Systeme erreicht der 296 Speciale eine höhere Kurvenstabilität und eine präzisere Balance, insbesondere bei Lastwechseln und hohem Tempo.

Ferrari 296 Speciale Foto: Ferrari
Antrieb
Der Antriebsstrang kombiniert einen 3,0-Liter-V6-Biturbo mit 120-Grad-Bankwinkel und einen Elektromotor. Die Systemleistung beträgt 830 PS.
Gegenüber dem 296 GTB wurden die Turbolader überarbeitet und die Ansaugwege optimiert, um Ansprechverhalten und Drehfreude weiter zu verbessern. Der Elektromotor unterstützt den Verbrenner gezielt beim Beschleunigen, verzichtet jedoch auf permanentes Eingreifen, um den Charakter des Fahrzeugs nicht zu verwässern.
Das Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe bleibt nahezu unverändert, wurde jedoch hinsichtlich Schaltzeiten und Softwaresteuerung an die neue Dynamik angepasst.
Fahrwerk
Das Fahrwerk des 296 Speciale basiert auf der bekannten Multilink-Geometrie, wurde jedoch in nahezu allen Parametern neu abgestimmt. Federn und Dämpfer sind härter ausgelegt, das aktive Dämpfersystem SCM-Frs wurde neu kalibriert.
Erstmals kommt ein erweiterter 6w-CDS-Sensor zum Einsatz, der die Karosseriebewegungen in sechs Achsen misst und adaptive Eingriffe auf Traktion, Stabilitätskontrolle und Bremse koordiniert.
Die Fahrwerksabstimmung legt den Fokus klar auf hohe Präzision und Rückmeldung. Komforteinbußen im Alltag sind die bewusste Konsequenz.

Ferrari 296 Speciale Foto: Ferrari
Bremssystem
Ferrari setzt auf Carbon-Keramik-Bremsscheiben des Typs CCM-R, die für hohe thermische Belastbarkeit und konstante Verzögerungswerte ausgelegt sind.
In Verbindung mit einer verbesserten Luftführung zur Bremsenkühlung erreicht der 296 Speciale kurze Pedalwege, lineare Bremskraftentwicklung und minimale Fading-Neigung auch unter maximaler Beanspruchung.
ABS-Eingriffe erfolgen später und sanfter als im Basismodell, was vor allem auf der Rennstrecke spürbare Vorteile bringt.
Innenraum
Der Innenraum ist konsequent auf Gewichtseinsparung und Funktionalität reduziert. Alcantara ersetzt Lederflächen, Dämmmaterial wurde weitgehend eingespart.
Das Infotainmentsystem bleibt auf ein Minimum reduziert, im Mittelpunkt steht das digitale Kombiinstrument mit Fokus auf fahrdynamische Daten.
Türverkleidungen, Mittelkonsole und Bodenbeläge bestehen aus Sichtcarbon und Aluminium. Der Fahrer findet alle relevanten Bedienelemente am Multifunktionslenkrad, einschließlich der Fahrmodi-Wahl über das Manettino.

Ferrari 296 Speciale Foto: Ferrari
Gewicht und Materialien
Mit einem Trockengewicht von 1.330 Kilogramm liegt der Ferrari 296 Speciale rund 60 Kilogramm unterhalb des 296 GTB. Möglich wird diese Reduktion durch den Einsatz von optionalen Magnesiumfelgen, dünnwandigen Karosseriestrukturen sowie Aluminium- und Carbon-Bauteilen im Chassis. Gleichzeitig verzichtet Ferrari auf Komfortelemente und Dämmstoffe, die beim Basismodell noch Gewicht beigesteuert hatten.
Jedes eingesparte Kilogramm verbessert dabei unmittelbar die Agilität, die Reaktionsschnelligkeit und das dynamische Verhalten des Fahrzeugs – spürbar sowohl auf kurvigen Landstraßen als auch auf der Rennstrecke.
Wärmemanagement
Das komplexe Wärmemanagement koordiniert die Kühlung von Verbrennungsmotor, Elektromotor, Batterie und Bremssystem getrennt.
Eigenständige Kühlkreisläufe ermöglichen, dass die Komponenten unabhängig voneinander im optimalen Temperaturbereich betrieben werden können.
So bleibt die volle Systemleistung auch unter Dauerbelastung abrufbar, ohne thermisch bedingte Leistungseinbußen.
Fazit
Der Ferrari 296 Speciale ist keine Variante für den Boulevard, sondern ein Werkzeug für den ambitionierten Fahrer.
Leichtbau, Aerodynamik und Fahrdynamiksysteme sind so aufeinander abgestimmt, dass ein Höchstmaß an Präzision und Performance erreicht wird. Gleichzeitig, aber, bleibt die Alltagstauglichkeit in Grundzügen erhalten, was ihn von reinen Tracktools abgrenzt.