Bullitt – Oder: Wie aus einem Auto ein Star wurde
Für ein Autoblog zu schreiben, bedeutet oft, in die Welt ikonischer Fahrzeuge und unvergesslicher Momente der Automobilgeschichte einzutauchen. Ein solcher Moment, der bis heute in den Herzen der Autoliebhaber und Filmfans gleichermaßen nachhallt, ist die legendäre Verfolgungsjagd im Film „Bullitt“. Anlässlich des 60. Geburtstags des Ford Mustang in diesem Jahr haben wir uns diese ikonische Szene rausgesucht und den Rückwärtsgang eingelegt. Bereit für eine Reise in die späten 60er?
Die Legende von „Bullitt“
Im Jahr 1968 setzte der Film „Bullitt“ neue Maßstäbe für Verfolgungsjagden im Kino. Unter der Regie von Peter Yates und mit Steve McQueen in der Hauptrolle lieferte „Bullitt“ eine der realistischsten und packendsten Autoverfolgungsjagden, die je auf Film gebannt wurden. Die Szene, die sich durch die Straßen von San Francisco schlängelt, ist nicht nur aufgrund ihrer technischen Brillanz bemerkenswert, sondern auch wegen der Fahrzeuge, die in dieser legendären Sequenz zum Einsatz kamen.
Die Protagonisten auf vier Rädern
1968 Ford Mustang GT 390 Fastback
Der unbestrittene Star der Verfolgungsjagd ist der 1968 Ford Mustang GT 390 Fastback, gefahren von Steve McQueen’s Charakter, Lieutenant Frank Bullitt. Mit seiner dunkelgrünen Lackierung („Highland Green“) und dem minimalistischen Design verkörpert der Mustang GT 390 das Idealbild eines Muscle-Cars der 60er Jahre.
Der Mustang, ausgestattet mit einem 390-cubic-inch (6.4L) V8-Motor und einem Viergang-Schaltgetriebe, wurde für die hohen Anforderungen der Dreharbeiten modifiziert. Um die Strapazen der Verfolgungsjagd zu überstehen wurde die Federung verstärkt. Es wurde auch ein leistungsfähigerer Motor eingebaut, um die hohen Sprünge und schnellen Beschleunigungen zu bewältigen.
Von den zwei für den Film verwendeten Mustangs überlebte übrigens nur einer die Dreharbeiten. Er galt lange Zeit als verloren, bis er Jahrzehnte später wiederentdeckt wurde. Das Auto ist heute ein begehrtes Stück Automobilgeschichte und zieht bei öffentlichen Auftritten große Aufmerksamkeit auf sich. 2019 wurde zum 50. Jahrestag des Films übrigens erneut die Ford Mustang Sonder Edition „Bullit“ aufgelegt.
1968 Dodge Charger R/T 440 Magnum
Sein Gegenspieler in der Verfolgungsjagd, ein schwarzer 1968 Dodge Charger R/T 440 Magnum, war ebenso beeindruckend. Ausgestattet mit einem 440-cubic-inch (7.2L) V8-Motor und einem Dreigang-Automatikgetriebe, war der Charger für seine Zeit eines der leistungsstärksten Autos. Sein aggressives Design und die beeindruckende Beschleunigung machten ihn zum perfekten Antagonisten für den Mustang und trugen maßgeblich zur Spannung der Verfolgungsjagd bei.
Auch für die Verfolgungsjagd wurden mehrere Dodge Charger verwendet. Ähnlich wie beim Mustang mussten auch diese Fahrzeuge modifiziert werden, um den Anforderungen der Produktion gerecht zu werden.
Technische Herausforderungen und filmische Meisterleistung
Die Dreharbeiten zur Verfolgungsjagd stellten eine enorme Herausforderung dar. Ohne die heutigen Spezialeffekte musste alles real auf den Straßen San Franciscos gefilmt werden, was präzise Planung und Koordination erforderte.
Die Wahl San Franciscos als Schauplatz für die Verfolgungsjagd war natürlich kein Zufall. Die hügeligen Straßen boten die perfekte Bühne für atemberaubende Sprünge und rasanten Fahraktionen, die in anderen Städten schwer zu replizieren gewesen wären.
Steve McQueen, der für seine Leidenschaft für den Rennsport bekannt war, bestand darauf, einen Großteil der gefährlichen Fahrmanöver selbst durchzuführen. Nur für die riskantesten Szenen wurden Stunt-Doubles eingesetzt. McQueens Hingabe trug wesentlich zum Realismus der Verfolgungsjagd bei.
Zeitloser Einfluss
Die Verfolgungsjagd in „Bullitt“ hat nicht nur die Art und Weise, wie Autoverfolgungsjagden im Film gemacht werden, für immer verändert, sondern auch den Ford Mustang weiter in den Status eines kulturellen Symbols gehoben. Der Mustang, insbesondere in seiner „Bullitt“-Spezifikation, wurde zu einem der am meisten begehrten und ikonischen Muscle Cars aller Zeiten.