Facteur Dix: E-Dreirad mit Supercar Attitude
Der LINE von Facteur Dix –ist ein Dreirad mit Carbonhaut, zwei Radnabenmotoren und minimalem Energieverbrauch. Klingt erstmal nach Föhn mit Rädern, aber das Ding sieht aber aus wie ein Supercar – zumindest von vorne.
Zwei Motoren, drei Räder
Angetrieben wird der französische Flachstromer von zwei Radnabenmotoren, die zusammen 50 kW leisten. Ist wenig, reicht aber für 165 km/h Spitze – also mehr als genug, um auf der Autobahn nicht zum rollenden Verkehrshindernis zu werden. Dabei wiegt das ganze Fahrzeug kaum mehr als 500 Kilogramm. Die Karosserie ist aus Kohlefaser und geformt wie ein Wassertropfen auf Diät.

Reichweite: Geringer Verbrauch, aber Fernfahrer-Distanz
Offizielle Angaben zur Akkugröße gibt’s nicht, aber mit 4 kWh auf 100 km und einer Reichweite von rund 500 Kilometern ergibt sich eine Batterie mit etwa 20 kWh Kapazität. Das reicht für entspanntes Cruisen von Hamburg nach Köln ohne Ladestopp. Wer’s eiliger hat, muss nach gut 400 Kilometern an die Steckdose.
Innen: Spartanisch mit Sicherheitsnetz
Wie es sich für ein Fahrzeug gehört, das mehr Energie in den Vortrieb steckt als in die Infotainmentgrafik. Zwei versetzte Sitze, klare Bedienelemente, Spiegelkameras statt Rückspiegel, Airbags, ESP, ABS und sogar eine Klimaanlage soll es geben. Also eher nichts für Menschen, die ohne Klavierlack und riesige Touchscreens im Innenraum nicht wollen oder können.
Vorne Supercar, hinten Systemwandel
Die Formen zitieren Langstreckenprototypen, die Gullwing-Türen erinnern an Ikonen, und die schmale Spur hinten steht für den Systemwandel im Automobildesign. Ergebnis: ein cw-Wert von 0,28.
Gab’s das nicht alles schon?
Ja, irgendwie. Und trotzdem auch nicht. Der VW XL1 etwa. Auch so ein Leichtgewicht und cw-Wunder. Aber mit Diesel-Plug-in, halber Sitzbank und dem Charme eines Effizienzseminars für Buchhalter. Der Aptera aus Kalifornien – ebenfalls dreirädrig, ist sogar solarbetrieben, ist aber auch mit Tandemsitzen ausgestattet und sieht eher aus wie ein Entwurf für das neue Mondauto der NASA, als nach Alltag. Campagna T-Rex, Polaris Slingshot sind sportlich, schrill, dreirädrig, haben aber mit Verbrennern. Die haben Durst wie ein Holzfäller im August und stehen einem V8 Korso näher, als einem Konzept wie LINE.
Vision: Faktor 10 – aber nicht beim Preis
Der Markenname Facteur Dix steht für das Ziel, den Energieverbrauch im Individualverkehr um den Faktor zehn zu senken. Und der Modellname LINE? Der sagt: „Light is not enough.“ Gewicht allein genügt nicht – es geht um das ganze Konzept. 2026 kommt eine überarbeitete Version, 2027 folgt eine Kleinstserie, 2030 vielleicht die Serienproduktion.
Preisziel: 30.000 Euro. Um Faktor 10 weniger wäre natürlich schöner. Das ist nicht billig – aber auch nicht teurer als viele Mittelklasse-Stromer, die mehr wiegen als sie sollten und weniger können als sie versprechen.