Großer Spaß mit alten Autos
Ein alter Mercedes C180, dröhnende Motoren, ein Fahrer, der seinen Boliden mit beeindruckendem Geschick über enge Wald- und staubige Feldwege peitscht. Drifts um jede Kurve, waghalsige Sprünge über Kuppen und Tempo jenseits von 140 km/h. Das Ganze wirkt (wie der Titel bereits verrät) wie eine wilde Mischung aus Gymkhana und Rallye WM – und es sieht aus, als hätte jemand verdammt viel Spaß.
Biedermann kann: Das Video zeigt eindrucksvoll, wie viel Adrenalin in einem scheinbar harmlosen alten Mercedes C180 stecken kann. Mit 122 PS war der W202 C180 in den 90er-Jahren die biederste Wahl für den kleinen Dienstwagen. Aber hier? Hier wird das einst brave Auto zur Spaßmaschine.
Für uns Autoenthusiasten, die sich noch daran erinnern, wie wir selbst unsere ersten Drifts mit der alten Familienkutsche oder dem günstigen Gebrauchten auf einem leeren Parkplatz ausprobiert haben, ist dieses Video eine Ode an die gute alte Zeit. Eine Zeit, in der Elektronik mehr was für die Stereoanlage war, und “Fahrerassistenzsysteme” Beifahrer, die uns rieten, langsamer zu fahren.
Doch solche Gelegenheiten werden immer seltener. Also warum nicht selbst die Initiative ergreifen? Warum nicht einen eigenen kleinen Trackday mit Gleichgesinnten veranstalten? Dazu muss man keine Rennstrecke mieten. Ein geeignetes Gelände findet sich immer, und mit etwas Organisation und ein paar Buddys mit alten Autos, die sie bereit sind bis an ihre Grenzen zu bewegen, kommt man durchaus zum eigenen Motorsport-Event.
Eigener Trackday - So geht´s
1. Das richtige Gelände finden
So viele Möglichkeiten – Aber eine Kiesgrube, die ist perfekt: Viel Platz, loser Untergrund, wenig, das kaputtgehen kann und vor allem – fernab von neugierigen Blicken. Kiesgruben gibt es überall, und oft genügt ein Gespräch mit dem Eigentümer oder ein kleiner Unkostenbeitrag, um die Nutzung zu vereinbaren. Alternativ kann man sich auch bei Freunden oder Bekannten umhören. Manchmal gibt es ungenutzte Grundstücke, die sich genauso gut eignen.
2. Keep it simple
Ihr braucht keine aufwändige Infrastruktur. Steckt den Kurs mit einfachen Flatterbändern oder Hütchen ab – das genügt völlig. Denkt daran, das Gelände so zu gestalten, dass es genug Platz für Fahrfehler gibt, ohne dass jemand oder etwas beschädigt wird.
3. Sicherheitsmaßnahmen
Sicherheit geht vor, auch wenn ihr unter Freunden bleibt. Ein paar Basics sollten eingehalten werden:
Helme sind Pflicht – egal, ob ihr nur locker driften wollt oder tatsächlich Sprünge plant.
Technik-Check der Fahrzeuge: Prüft vorab, ob Bremsen, Lenkung und Reifen in Ordnung sind. Niemand will wegen eines geplatzten Bremsschlauchs den Nachmittag im Krankenhaus verbringen.
Notfallplan Haltet zumindest ein paar Erste-Hilfe-Materialien und einen Feuerlöscher bereit.
4. Haftung und Regeln
Auch wenn es unter Freunden stattfindet: Jeder sollte eine kurze Haftungsverzichtserklärung unterschreiben. Das schützt den Organisator, falls etwas schiefgeht. Legt zudem einfache Regeln fest, zum Beispiel: Kein Alkohol während des Fahrens, und immer nur ein Fahrzeug auf der Strecke.
5. Lärmschutz und Umwelt
Die Nachbarn – sofern vorhanden – werden es euch danken, wenn ihr den Lärmpegel im Griff behaltet. Plant eure Aktion so, dass ihr keine Menschen stört – ein weiterer Grund, eine abgelegene Kiesgrube zu wählen. Außerdem: Nehmt Planen mit, um eventuell austretende Flüssigkeiten wie Öl oder Benzin aufzufangen.
6. Es ist nur Spaß
Es ist wichtig, den Tag nicht zu einem Wettkampf verkommen zu lassen. Der Spaß sollte im Vordergrund stehen, nicht der Versuch, Rekorde aufzustellen. Genießt die Zeit, macht Fotos und Videos, und teilt den Moment mit Gleichgesinnten.