Ferrari F80: Ferraris neues Supercar
Maximale Leistung, modernste Technologie und Rennstreckentauglichkeit – alles in einem straßenzugelassenen Fahrzeug. Damit reiht sich Ferraris neues Supercar F80 ein, in die Ahnenreihe legendärer Modelle wie dem GTO von 1984, dem F40 und dem LaFerrari Aperta. Mit einer Gesamtleistung von 1200 PS ist der F80 das stärkste Serienmodell, das Ferrari je produziert hat.
Antrieb: V6-Hybrid mit Motorsport-DNA
Das Herzstück des F80 ist ein V6-Motor mit 120 Grad Zylinderwinkel, der aus 3 Litern Hubraum eine beeindruckende Leistung von 900 PS schöpft. Der Motor trägt das Kürzel F163CF und erreicht eine spezifische Leistung von 300 PS pro Liter, was ihn zum Ferrari-Motor mit der höchsten jemals erzielten Literleistung macht.
Zusätzlich zum Verbrennungsmotor verfügt der F80 über ein Hybrid-System mit zwei Elektromotoren an der Vorderachse und einem weiteren an der Hinterachse, der sogenannte MGU-K (Motor Generator Unit Kinetic). Diese Motoren liefern weitere 300 PS und sorgen für eine kombinierte Leistung von 1200 PS. Das System basiert auf Ferraris Erfahrungen in der Formel 1 und der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC). Besonders bemerkenswert ist die Einführung der elektrischen Turboaufladung (E-Turbo), die ein schnelles Ansprechverhalten des Motors bei niedrigen Drehzahlen ermöglicht.
Elektrifizierung und Hybrid-Technologie
Der F80 nutzt ein fortschrittliches 800-Volt-Hybridsystem, das nicht nur Leistung bringt, sondern auch zur Effizienz beiträgt. Ein wesentlicher Bestandteil ist der Gleichspannungswandler, der gleichzeitig 800-Volt-, 48-Volt- und 12-Volt-Systeme versorgt. So werden die Hochleistungskomponenten des Antriebsstrangs und der Nebenaggregate wie das aktive Fahrwerk und die E-Turbos versorgt. Der F80 kann zwar nicht rein elektrisch fahren, aber seine Hybridtechnologie optimiert die Performance auf der Rennstrecke durch eine optimale Abstimmung von Batterie und Elektromotoren.
Die Batterie hat eine Kapazität von 2,3 kWh und liefert eine maximale Leistung von 242 kW. Um Gewicht und Effizienz zu maximieren, hat Ferrari eine Lithium-Ionen-Batterie entwickelt, die im tiefen Fahrzeugboden integriert ist und den Schwerpunkt weiter senkt.
Aerodynamik: Ein Höchstmaß an Abtrieb
Der Ferrari F80 hebt die Aerodynamik auf ein neues Niveau für straßenzugelassene Fahrzeuge. Bei einer Geschwindigkeit von 250 km/h erzeugt der F80 einen Abtrieb von 1050 Kilogramm. Diese aerodynamische Leistung wird durch eine Kombination aus aktivem Heckflügel, Frontsplitter, Unterboden und Heckdiffusor erreicht. Besonders die Vorderachse trägt 460 Kilogramm zum gesamten Abtrieb bei. Hier kommt eine Dreidecker-Flügel-Konfiguration zum Einsatz, die von den aerodynamischen Konzepten der Formel 1 und der WEC inspiriert ist.
Auch der Heckdiffusor des F80 ist ein Meisterwerk der Aerodynamik. Er wurde so gestaltet, dass er maximale Luftströmung unter dem Fahrzeug erzeugt und für einen optimalen Bodeneffekt sorgt. Zudem arbeitet das aktive Fahrwerk in Echtzeit mit dem aerodynamischen System zusammen, um die Fahrzeughöhe und den Abtrieb je nach Fahrsituation zu optimieren.
Fahrdynamik und Chassis: Perfekt für Straße und Rennstrecke
Die Fahrwerksarchitektur des F80 basiert auf einer Multimaterialstruktur, die Aluminium und Kohlefaser kombiniert. Das Monocoque-Chassis besteht aus Kohlefaser und sorgt für ein extrem geringes Gewicht bei gleichzeitig hoher Festigkeit. Mit einem Leergewicht von nur 1525 kg bietet der F80 ein beeindruckendes Leistungsgewicht von 1,27 kg/PS. Die Gewichtsverteilung beträgt 42,2 % vorn und 57,8 % hinten – ideal für exzellente Traktion und Kurvenstabilität.
Der F80 verfügt über das neueste Side Slip Control System (SSC 9.0) von Ferrari, das die Fahrzeugstabilität und Traktion unter allen Bedingungen optimiert. Das aktive Fahrwerk mit 48-Volt-Elektromotoren sorgt dafür, dass das Fahrzeug seine Balance auf der Straße wie auf der Rennstrecke beibehält. Eine spezielle Funktion zur Sturzkorrektur sorgt dafür, dass die Reifen auch bei maximalem Abtrieb immer optimalen Bodenkontakt haben.
Bremsen und Reifen
Die Bremsanlage des Ferrari F80 wurde in Zusammenarbeit mit Brembo entwickelt und nutzt die hochmoderne CCM-R Plus-Technologie. Diese Carbon-Keramik-Bremsen garantieren maximale Bremsleistung und Hitzebeständigkeit, auch bei extremen Belastungen auf der Rennstrecke. Die Belüftung der Scheiben wurde aus der Formel 1 übernommen und sorgt für eine verbesserte Kühlung, was die Lebensdauer der Bremsen deutlich erhöht.
Ferrari bietet zwei verschiedene Reifentypen an: Michelin Pilot Sport Cup2 für den alltäglichen Einsatz und Pilot Sport Cup2R für den maximalen Grip auf der Rennstrecke. Beide Varianten sind speziell für den F80 entwickelt und tragen maßgeblich zur herausragenden Fahrdynamik bei.
Innenraum: Fokus auf den Fahrer
Der Innenraum des F80 folgt der Tradition der Ferrari Supersportwagen und bietet eine fahrerzentrierte Umgebung. Das Cockpit wurde inspiriert von einsitzigen Rennwagen und schafft durch die “1+”-Konfiguration eine sehr kompakte und fokussierte Fahrposition. Der Beifahrersitz ist ergonomisch ausgelegt, verschwindet aber optisch nahezu aus dem Blickfeld, um das Fahrerlebnis nicht zu beeinträchtigen.
Ferrari hat beim F80 auch ein neues Lenkraddesign eingeführt. Es ist kleiner und sportlicher gestaltet als bei vorherigen Modellen und bietet eine verbesserte Haptik. Physische Tasten ersetzen die zuletzt verwendeten digitalen Bedienelemente, um eine intuitive Bedienung zu ermöglichen.
Preis
Der Preis für den F80 liegt bei etwa 3 Millionen Euro, abhängig von der jeweiligen Ausstattung und den individuellen Anpassungen, die Ferrari seinen Kunden anbietet. Trotz dieses hohen Preises war die Nachfrage enorm: Alle 799 Modelle sind bereits vor der offiziellen Präsentation ausverkauft.
FOTOS: Ferrari