Wie man mit dem Handy richtig gute Fotos von tollen Autos macht
Der Winter ist vorbei, Zeit rauszugehen und Autos zu fotografieren. Weil die meisten Menschen sich dabei inzwischen auf die Handykamera verlassen, geben wir rechtzeigt zum Beginn der Car-Saison Tipps, wie man auch ohne professionelle Ausrüstung beeindruckende Fotos von Autos machen kann.
Was, aber ist eigentlich ein gutes Foto? Für die meisten Fotografen ist ein gutes Foto ein Foto, an dem der Betrachter mit den Augen hängenbleibt. Wie man so etwas auch mit einfachen Mitteln wie einer Handykamera hinbekommt, zeigen wir hier in unserem Schritt-für-Schritt-Tutorial:
1. Wähle die richtige Tageszeit
Die goldene Stunde, kurz nach Sonnenaufgang oder vor Sonnenuntergang, bietet weiches, warmes Licht, das deinem Auto ein glänzendes Aussehen verleiht. Vermeide direktes Mittagslicht, da es harte Schatten und überbelichtete Stellen erzeugen kann.
2. Achte auf den Hintergrund
Wähle einen Hintergrund, der das Auto hervorhebt, ohne von ihm abzulenken. Eine offene Fläche, eine interessante Wand oder eine urbane Szene können gut funktionieren. Achte darauf, dass der Hintergrund nicht zu unruhig ist und das Auto im Mittelpunkt steht.
3. Perspektive und Winkel
Experimentiere mit verschiedenen Perspektiven und Winkeln, um das Auto dynamisch und interessant darzustellen. Niedrige Winkel lassen das Auto mächtiger erscheinen, während Aufnahmen aus der Vogelperspektive interessante Designs und Formen hervorheben können.
4. Nutze die Linienführung
Viele Autos haben einzigartige Linien, die ihre Form und Dynamik betonen. Versuche, diese Linien in deinen Kompositionen zu nutzen, um den Blick des Betrachters zu leiten und das Design des Autos zu betonen.
5. Achte auf die Details
Makroaufnahmen von Details wie dem Markenlogo, den Felgen oder besonderen Merkmalen des Autos können beeindruckende Bilder erzeugen. Diese Details können die Einzigartigkeit des Autos hervorheben. Allerdings sind Detailaufnahmen mit dem Handy keine leichte Übung. Es erfordert etwas Übung und manchmal auch ein Stativ, um saubere und scharfe Fotos zu bekommen – und kreative Ideen.
6. Verwende die HDR-Funktion
Viele Smartphones bieten eine HDR-Funktion (High Dynamic Range), die besonders nützlich ist, um Details in den hellen und dunklen Bereichen des Fotos zu bewahren. Dies ist besonders hilfreich bei starkem Kontrast, wie er oft bei Autoaufnahmen vorkommt. Setzt man die Funktion jedoch falsch ein, wirkt das Bild seltsam kontrastlos.
7. Bearbeitung und Filter
Nutze Bildbearbeitungs-Apps, um deine Fotos nachzubearbeiten. Du kannst Kontrast, Helligkeit und Sättigung anpassen, um das Foto zu verbessern. Sei jedoch vorsichtig mit Filtern; eine subtile Bearbeitung sieht oft professioneller aus.
8. Scharfstellen
Das Scharfstellen auf ein bestimmtes Objekt oder einen Bereich ist entscheidend für klare und detaillierte Fotos. Bei den meisten Smartphones kannst du einfach auf den Teil des Bildschirms tippen, den du scharstellen möchtest. Das Smartphone passt dann automatisch Fokus und Belichtung an diesen Punkt an. Wenn du nicht manuell scharfstellst und einfach auf den Auslöser drückst, fokussiert sich die Kamera auf den Teil, der am nächsten ist. Das kann die Straße sein, der Bordstein oder der Baum, der neben dem Auto steht.
9. Vermeide digitales Zoomen
Der digitale Zoom gilt unter Fotografen als der Fluch der modernen Technik. Eigentlich ist er völlig nutzlos, denn die Qualität der Aufnahme sinkt dadurch dramatisch. Der digitale Zoom der Handykamera hat eigentlich nur einen sinnvollen Verwendungszweck: Als digitale Leselupe für Menschen, die an Altersweitsichtigkeit leiden. Verwende möglichst kein digitales Zoom. Bewege dich stattdessen näher an das Auto heran, um Details zu erfassen.
10. Raster einblenden
Die wichtigste Regel. Designer, Filmer, Fotografen – sie alle blenden das Raster auf dem Display ein, um ein Bild zu gestalten. Das Raster dient als Orientierung. Dahinter steht die Drittel-Regel. Die Drittel-Regel ist eine Kompositionsrichtlinie, die besagt, dass ein Bild durch zwei horizontale und zwei vertikale Linien in neun gleiche Teile geteilt werden sollte. Die wichtigsten Elemente deines Fotos, in diesem Fall das Auto, sollten an den Schnittpunkten oder entlang dieser Linien platziert werden. Dies schafft ein ausgewogeneres, natürliches Bild und zieht das Auge des Betrachters an.
Auf einem iPhone:
Gehe zu “Einstellungen” > “Kamera” und aktiviere die Option “Raster”.
-Auf einem Android-Gerät:* Die Schritte können variieren, aber du findest die Option meistens in der Kamera-App unter den Einstellungen als “Rasterlinien” oder “Raster”.
Mit diesen Tipps kannst du mit deinem Handy schon richtig gute Fotos von Autos machen, die dir Likes bringen. Wenn du einen Schritt weiter gehen möchtest, kannst du mit dem Mitziehen, ISO Wert und der Belichtungszeit herumexperimentieren. Hier sind die Tipps für den Experten-Modus:
Belichtungszeit anpassen
Die Belichtungszeit beeinflusst, wie lange der Sensor deines Handys Licht sammelt. Bei Tageslicht ist dies weniger kritisch, aber bei schwachen Lichtverhältnissen oder wenn du die Bewegung eines Autos einfangen möchtest, ist es wichtig. Einige Handys erlauben manuelle Einstellungen in der Pro- oder Expertenmodus-Kamera-App, wo du die Belichtungszeit anpassen kannst. Die Belichtungszeit wird in Sekunden oder Bruchteilen einer Sekunde gemessen (z.B. 1/30 Sek oder 1/1000).
Lange Belichtungszeiten (1/10, 1 Sek oder länger) benötigt man für Nachtaufnahme oder dunklen Umgebungen. Mit einer langen Belichtungszeit kann man auch Bewegungsunschärfe erzeugen, was bei der Darstellung von fahrenden Autos gewünscht sein kann. Für lange Belichungszeiten sind Stative notwendig, da sonst die Bilder verwackelt sind.
Kurze Belichtungszeiten (z.B. 1/500 oder 1/1000) frieren Bewegungen ein und sind perfekt, um schnelle Aktionen zu erfassen, z.B. wie ein Auto, das sehr schnell fährt.
ISO Wert anpassen
Man sollte stets mit niedrigen ISO-Zahlen zu arbeiten, um hochwertige und rauschfreie Bilder zu gewährleisten. ISO beeinflusst die Empfindlichkeit des Bildsensors gegenüber Licht, und höhere ISO-Werte können zu störendem Bildrauschen führen, insbesondere in schlecht beleuchteten Umgebungen.
Mitziehen bei bewegten Objekten
Um ein fahrendes Auto scharf zu erfassen, während der Hintergrund verschwimmt, verwende die Technik des Mitziehens. Halte dein Handy fest, fokussiere auf das Auto und folge seiner Bewegung mit einer gleichmäßigen Handbewegung, während du das Foto machst. Dies erfordert Übung, um die Bewegung und die Kamerageschwindigkeit aufeinander abzustimmen.
Stativ für Nachtaufnahmen
Ein Stativ ist unerlässlich für Nachtaufnahmen, um die Kamera stabil zu halten und Verwacklungen zu vermeiden, besonders wenn du mit längeren Belichtungszeiten arbeitest, um genügend Licht einzufangen. Es ermöglicht dir auch, mit verschiedenen Winkeln und Perspektiven zu experimentieren, ohne die Bildqualität zu beeinträchtigen.
Serienbildfunktion nutzen
Die Serienbildfunktion ist ideal, um den perfekten Moment bei bewegten Autos einzufangen. Halte den Auslöser gedrückt, um mehrere Aufnahmen in schneller Folge zu machen. So kannst du später das beste Foto auswählen.
Auf einem iPhone:** Halte den Auslöser in der Kamera-App gedrückt, um eine Serie von Fotos zu machen.
-Auf einem Android-Gerät:** Die Funktion kann leicht variieren, aber in den meisten Fällen hältst du ebenfalls den Auslöser gedrückt oder findest eine spezielle Einstellung in der Kamera-App für Serienaufnahmen.
Mit diesen zusätzlichen Tipps und Techniken kannst du die Qualität deiner Autofotos mit dem Handy erheblich verbessern. Viel Spaß beim Ausprobieren!
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